Mittwoch, 8. April 2009

Gesunder Menschenverstand

oder: ... wie die Abwrackprämie dagegen verstößt


Der Teil eins der Abwrackprämie (immerhin schon 1.500.000.000 €) war vielleicht noch O.K. Es war ein Zeichen, dass die Regierung nicht tatenlos zuschaut, wie die Wirtschaft den Bach runter geht ... aber Teil zwei der Prämie, welcher notwendig wurde, als sich abzeichnete, dass die vorgesehene Förderung an Autokäufen nach Ablauf von nur ein paar Wochen um mindestens 50 % überschritten wurde, zeigt nur noch eines: Hier wird Wahlkampf gemacht. Auf Kosten des Steuerzahlers!

Es wurden draufgelegt: weitere 3.500 Millionen, macht zusammen Fünf Milliarden Teuronen!

Zur Analyse: Herr Steinmeier hat es sich ausgedacht. Ich mache ihm nicht den Vorwurf, dass es heute mehr als drei Mal soviel ist, wie ursprünglich beabsichtigt. Das hat Frau Merkel zu verantworten. (Nein, hat sie doch nicht, denn bezahlen wird sie es nicht, sondern Sie und ich und unserer Kinder.)

Was geschieht? Es wird nur EINE Branche subventioniert, die es in "guten Zeiten" nicht geschafft hat, so stark zu werden, dass sie schlechte Zeiten (lebendig) überstehen kann. Was ist mit den vielen Reisebüros, die leer bleiben, weil der Bürger neue Autos kauft? Was ist mit den Möbelhändlern, die keine Kunden bekommen, weil die Kunden lieber erst mal ihre Auto-Rate bezahlen? Oder wollen Sie, Frau Merkel, diese Branchen auch noch mit ähnlichen Beträgen retten? Ich hoffe, dass dieser Spuk bald ein Ende haben wird. Und ich weiß, es wird ein Ende mit einem schweren Schrecken und hoffentlich kein (Subventions-)Schrecken ohne Ende.

Und wieso weiß man heute schon, dass ein Loch von 4,2 Mrd. € im Haushalt übrig bleibt? Nach Adam Ries müssten wir hier schlimmstenfalls ein Nullsummenspiel befürchten, ... denn in einem neuen Auto stecken immerhin 19 % Umsatzsteuer drin. Geht man von einem durchschnittlichen End-Preis von nur 10.000 € pro Auto aus, was sicher eher stark untertrieben ist, so würde man hier über einen Betrag von rund 1.600 € an "Mehrwertsteuer" reden ... (rechnen Sie selbst!)

Für mein "mathematisches" Gefühls-Verständnis sollten also allerschlimmstenfalls 2 Mrd. fehlen. Natürlich wird es zu Einnahmeverzögerungen kommen, denn die Bürger brauchen dann erst wieder in 10 Jahren ein neues Auto ;-) Das heißt aber auch: Service und Reparaturen und Ersatzteile benötigen sie ebenfalls nicht so schnell wieder! (Was werden die Autohändler nach der Wahl verkaufen? Wovon sollen die Werkstätten die nächsten 3 ... 5 Jahre leben?)

Liebe deutsche Mitbürger, mein gesunder Menschenverstand sagt mir, wenn Krise ist, muss ich den Gürtel etwas enger schnallen; nicht aber Kohle ohne Ende in Dinge stecken, die mich hinterher noch mehr Geld kosten. Sollte diese Regel für einen Staat und dessen Haushalt etwa nicht gelten? Die Industrieproduktion ist im März um 38 % im Vergleich zum Vorjahr eingebrochen. Wenn man bedenkt, dass dieses reichliche Drittel jenes Drittel ist, was in der Industrie für den Gewinn gesorgt hat, dann kann dies nur bedeuten, dass Gewinnsteuern aus der Industrie in den nächsten 1 ... 3 Jahren vollkommen wegbrechen werden. Denn wo keine Gewinne, da auch keine Steuern. Armer Staat!

Liebe Leser, wenn Sie mich jetzt fragen, wie das weitergehen wird, oder wo es enden wird, oder was (für alle) zu tun sei ... dann kann ich Ihnen nur sagen: Ich weiß es nicht. Aber eines weiß ich: Am Ende wird der Staat keinen anderen Weg mehr sehen, als die Notenpresse noch schneller rotieren zu lassen, um seine Schulden zu bezahlen. Geld wird wertlos ("wehrlos" wollte ich schon eintippen) Inflation, Hyperinflation. Vielleicht führen Chinesen dann auch einen Krieg gegen Amerikaner und den Rest der Welt, denn die Chinesen werden es sich bestimmt nicht gefallen lassen wollen, wenn welcher Präsident auch immer beschließt, die Währungsreserven der Chinesen im Keller der Staatsbank von China einfach durch "frischen Dollar-Nach-Druck" zu entwerten.

Mein gesunder Menschenverstand sagt mir: Kaufe Silber und Gold, denn wenn (Papier-)Geld nichts mehr wert sein würde, Chinesen und Inder werden eines nehmen: Gold und Silber. Sie kennen es seit Jahrtausenden und sie vertrauen ihnen seit Jahrtausenden, auch wenn in sie arabische oder römische Zahlen und lateinische Schrift eingeprägt sind. Gold ist sicher.

Mit Herrn Blüm sage ich: "Mein Reis ist sicher." ;-)))

Mehr Infos zum Thema Wirtschaftsentwicklung finden Sie hier:

Mich, Stefan, finden Sie auf twitter (@altgold) und über Xing.com nach Namen.

HERZliche Grüße
Stefan Krasulsky

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen